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13:00 Vortrag, Filme, Diskussion: “Weltsozialforum”
- Stefan Thimmel (Freier Journalist / Berlin)
- “Cochabamba meets Berlin” (Interaktive DVD zum Global Action Day des Weltsozialforums 2008)

Weltsozialforum
„Eine andere Welt ist möglich“ - das plakative Motto ist spätestens seit 2002 allgegenwärtig. Seitdem wird aber auch die Beliebigkeit des Slogans kritisiert: Viele KritikerInnen fordern, dass es eigentlich heißen müsste, „Eine andere Welt ist nötig“. Richtig ist beides: Eine andere Welt ist nötig und möglich. Seit dem ersten Weltsozialforum, das im Januar 2001 im südbrasilianischen Porto Alegre stattfand und an dem 12.000 Menschen teilnahmen, hat sich das Forum zum größten Treffen der Zivilgesellschaft entwickelt. Die großen Themen des ➞Sozialforums waren und sind die Privatisierung von öffentlichen Gütern, Menschenrechte, der Kampf gegen den ungerechten Welthandel und den globalisierten Kapitalismus. Immer wieder stellt sich jedoch die Frage, welchen politischen Einfluss das Weltsozialforum tatsächlich nehmen kann. Die pluralistische, strikt anti-hierarchische Struktur der Mitte 2001 verfassten „Charta der Prinzipien“ mit ihren 14 Punkten betont vor allem das Prozesshafte und den „Offenen Raum“. Das Dilemma: Einerseits will man konkrete Gegenentwürfe zur Globalisierung anbieten. Andererseits ist niemand autorisiert, Erklärungen abzugeben. Insgesamt scheint Ratlosigkeit vorzuherrschen, wie mit dem Phänomen Weltsozialforum umzugehen ist: Kann einerseits der einzigartige Charakter des Volks-Festes im besten Sinne des Wortes bewahrt und andererseits verhindert werden, dass das Forum als Instrument, Ideenschmiede und Markt der Alternativen in Beliebigkeit versinkt?


“Cochabamba meets Berlin”

Interaktive DVD zum Global Action Day des Weltsozialforums 2008

Realisiert von Andrea Plöger (Konzept/Interviews) und Sabine Weber (Schnitt/Kamera), in Kooperation mit Silke Veth (Internationale Politik/RLS) als Beitrag zum
 Global Action Day 2008 am 26. Januar 2008

Was verbindet den Wassertisch in Cochabamba mit dem Wassertisch in Berlin? Und was hat Krieg mit Migration, mit Armut und der globalen Landwirtschaft zu tun? Und warum hat die Bundeswehr so ein Problem mit der Farbe rosa?

Alles Fragen, auf die dieser Film eine Antwort gibt - bzw. die vielen Filme, die diesen Film ausmachen.

Die über vierstündige Compilation - erstellt mit der vom Videokünstler Florian Thalhofer (http://www.thalhofer.com) entwickelten „Korsakow-Software“, die ein nicht-lineares Erzählen unterstützt - besteht aus über 50 Videoclips zu den Themen Arbeit, Umstrukturierung, Militarisierung, Migration, Landwirtschaft und Privatisierung. Das Projekt präsentiert global, national und lokal agierende Gruppen, Initiativen und Bewegungen, zeigt Zusammenhänge und Berührungspunkte.

Dem romantisierenden Blick auf Bewegungen im globalen Süden werden die globalen Auswirkungen unseres Handels vor Ort und konkrete Alternativen im Hier und Jetzt entgegen gesetzt.

Die DVD ist Teil einer Initiative verschiedener Medienschaffender für mehr Partizipation und Transparenz im Prozess des Weltsozialforums. Daraus sind bisher das WSF Process Net (http://www.wsfprocess.net), mit dem sich soziale Bewegungen, Gruppen und Initiativen bilden, vernetzen und das ganze Jahr über austauschen können und die Website http://www.wsftv.net entstanden.

Der Höhepunkt dieser Medieninitiativen soll das WSF 2009 im brasilianischen Belém sein. Die Basis der Weltsozialforen sind jedoch die lokalen Initiativen und Bündnisse. Um deren Arbeit zu unterstützen und mehr Öffentlichkeit zu schaffen - sozusagen auf dem Weg zum WSF 2009 - ist diese DVD ein wichtiges Bildungsmaterial, eine hervorragende Materialsammlung über die vielfältigen Bewegungsansätze und selbst eine politische Intervention!

Gezeigt wird eine kleine Auswahl der Vielzahl an Filmen - die restlichen können an zwei im Haus installierten Stationen während der gesamten Dauer des Kongresses angesehen werden.